Kihap 기합 der Kampfschrei
Eine den Kampfkünsten entsprungene Atemtechnik ist der "Kampfschrei". Das koreanische Wort Kihap setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: Ki= Geistes- u. Körperkraft; Hap= auf einen Punkt konzentrieren
Anfänger und Betrachter sind oft erstaunt oder belustigt, wenn sie den "Kampfschrei" hören.
Der Kampfschrei (Kihap) hat jedoch wichtige Funktionen und wenn die erste Hemmung überwunden ist,
wird auch dem Anfänger der Sinn schnell deutlich.
Der Kihap dient der Konzentration aller geistiger und körperlicher Kraft auf einen Punkt. Beim Kampfschrei ist es besonders wichtig, das dieser aus dem Bauchraum kommt. Anfänger neigen häufig dazu den Schrei aus den Stimmbändern erfolgen zu lassen. Dies ist auf Dauer ungünstig für die Stimmbänder, und hat vor allem kaum Wirkung.
Jeder Kihap hört sich anders an. Je nach Situation vielleicht wie "PAAAAH", "BASHAAA", "PASHO", "YO", "YET", "YA", "ISS", "USS", "HA", "HAUUUuuu", "ßßßßßßßt", "AHßEOUH" oder ähnlich. Die Lautgebung
des Kihap ist nicht vorgeschrieben und individuell verschieden. Man ruft aber nicht das Wort „Kihap“!
Der Kampfschrei kann verschieden stark ausfallen. Wenn man ihn als Signal bei Partnerübungen benutzt, muss man den Partner nicht groß anbrüllen. Ein energisches "HA" genügt und schont die Stimmbänder.
- Bei Partnerübungen wird der Kihap meistens zu Anfang und am Ende einer Übung gemacht
- um dem Trainingspartner Anfang und Ende der Übung zu signalisieren, sowie diesen zu Motivieren.
- Beim Kampf und der Selbstverteidigung soll der Kihap den Gegner erschrecken / ablenken, um in den Sekundenbruchteilen des Erschrecken einen gezielten Angriff anbringen zu können.
- Bei einem Bruchtest dient der Kihap der Konzentration aller geistigen und körperlichen Kraft auf einen Punkt. Man kann seine Energien (Ki) mit einem sehr kräftigen Kihap "I-YA" sammeln.
Ein gut ausgeführter Kihap kann folgende Wirkungen haben:
- Besiegen der eigenen Angst
- Verstärkung der eigenen Technik
- Erschrecken eines potenziellen Gegners
- Man ist selbst weniger verletzlich
Während man Ausatmet, also auch und besonders bei einem Kihap, ist durch die Anspannung der Muskulatur die Wirkung eines Treffers, den man erhält, weniger stark als beim Einatmen. Gleiches gilt natürlich auch für die Fallschule, das heißt, durch einen Kihap kann man bei einem Sturz eine zusätzliche Schutzwirkung erzielen. Natürlich kann ein Kihap keine Knochenbrüche beim Sturz verhindern, verhindert aber zumindest das Wegbleiben der Luft.